AWO Kreisverband Göppingen e.V.

HerA - Unterstützung für Frauen im Kontext von Ausbeutung, Gewalt & Zwangshandlungen

Bereich

Hilfsbedürftige Menschen

Kurzbeschreibung

Durch das Projektvorhaben der AWO Göppingen e.V. können Frauen im Kontext von Ausbeutung, Gewalt & Zwangshandlungen Unterstützungs- und Beratungsangebote ambulant wahrnehmen und in akuten Krisensituationen in 6 Interventionszimmern (mit Kindern) untergebracht werden. Dieses Angebot ist eine Ergänzung zum Frauenhaus und ist ausgerichtet für Frauen in multikomplexen Lebenslagen.

Beschreibung

Besonders die Corona-Pandemie 2020/2021 hat verdeutlicht, dass in solchen gesellschaftlichen Umbruchphasen und den daraus resultierenden Folgen wie private Isolation und Armut die Gewalt an Frauen steigt. Aufgrund von Tabuisierungen können lediglich Dunkelfeldstudien, Polizeistatistiken und Berichte von Unterstützungssystemen Informationen zum aktuellen Stand liefern. Klar ist bisher nur, dass die bundesweiten Anrufe beim Hilfetelefon seit Be-ginn der Corona-Pandemie um 15% gestiegen sind (vgl. Schröttle 2017: 1-11; Süddeutsche Zeitung 2020: o.S.). Auch zeigt die anhaltende Corona Pandemie sinnbildlich, wie unter einem Brennglas, in welcher prekären Lage sich Frauen in der Prostitution befinden. Durch die Schließung der Bordelle wurden viele prostituierte Frauen mittel- und wohnungslos. Der Groß-teil der Frauen ist nicht registriert und hat daher auch keinen Zugang zu Hilfesystemen (vgl. Sporer 2021: 8).

Mit dem Projektvorhaben wurden insgesamt sechs Zimmer im Dachgeschoss der AWO-Geschäftsstelle für Frauen im Kontext von Ausbeutung, Gewalt & Zwangshandlungen eingerichtet. Das gesamte Haus ist außerdem mit einer codierten Schließanlage versehen. Dabei sollen auch die Kinder der Frauen mit aufgenommen werden können. Durch unsere vorhandenen niederschwelligen Angebote sind wir bereits jetzt eine wichtige Anlaufstelle für Frauen in multiplen Problemlagen. Neben einer sozialpädagogischen und psychologischen Betreuung im Alltag können die Frauen während ihres Aufenthalts alle Angebote im Haus in Anspruch nehmen (z.B. Familientreff, Integrationskurse, interkulturelle und sozialpädagogische Familienhilfe). Dabei wird eine ganzheitliche Betrachtung der Teilnehmerin-nen durch die enge Kooperation und Zusammenarbeit verschiedener Hilfesysteme und Institutionen möglich, da alle Hilfen an einer zentralen Stelle zusammenlaufen.